Die Schul- und Komplementärmedizin im Vergleich
In der Komplementärmedizin liegt die Ergänzung, die den Menschen ganzheitlich und als Einheit von Körper und Geist betrachtet. Sie setzt auf natürliche Ansätze, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und aufrechtzuerhalten. Gängige Methoden der Komplementärmedizin umfassen die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), die Akupunktur, manuelle Methoden und weitere, die darauf abzielen, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Die Ernährung und Naturheilverfahren nutzen natürliche Substanzen und Methoden, um gestörte Funktionen zu regulieren und beispielsweise chronischen Entzündungen entgegenzuwirken. Während die Schulmedizin folglich darauf abzielt, Krankheiten direkt zu behandeln, konzentriert sich die Komplementärmedizin oft auf die Stärkung des gesamten Körpers und die Förderung der Selbstheilungskräfte.
Vorteile der Integration
Die Integration von Schulmedizin und Komplementärmedizin bietet uns zahlreiche Vorteile in unserer Arbeit und für die Gesundheit unserer Patient:innen und Klient:innen.
1. Ganzheitliche Behandlung
Die Kombination beider Ansätze ermöglicht den Blick auf den Menschen, der den Körper und den Geist sieht, funktionelle Zusammenhänge im Auge hat und nicht allein die akuten Symptome behandelt. Sie kann sich der Krankheit, der zugrundeliegenden Ursache hinter den Symptomen widmen und den Fokus von der bloßen Genesung auf die Gesunderhaltung wechseln. Eine nachhaltige Gesundheitsversorgung hört nicht auf, wenn die Genesung erfolgt ist, sondern sie geht weiter und begleitet jeden Menschen ein Leben lang.
2. Erweiterte Diagnostik und Therapie
Durch die Nutzung sowohl schulmedizinischer als auch komplementärmedizinischer Diagnosetechniken können komplexe und chronische Krankheitsbilder besser verstanden und behandelt werden. Beispielsweise kann die Kombination von Labordiagnostik und Methoden wie der funktionellen Myodiagnostik tiefere Einblicke in die Ursachen von Erkrankungen bieten.
3. Individuelle Betreuung
Die Komplementärmedizin legt großen Wert auf die individuelle Betreuung und Anpassung der Therapie an die spezifischen Bedürfnisse und Lebensumstände der Patient:innen und Klient:innen. Dies führt zu einer personalisierten und patientenzentrierten Versorgung, die die Heilung und das Wohlbefinden fördert. Diese Form der Therapie muss nicht zwangsläufig länger dauern, als viele Mediziner:innen es aus ihrer Praxis gewohnt sind. Im Gegenteil, wir arbeiten schneller und effizienter, sobald wir erst einmal wissen, was die wirkliche Ursache ist, gegen die wir versuchen, anzuarbeiten.
4. Effektivität bei chronischen Erkrankungen
Während die Schulmedizin besonders bei akuten und lebensbedrohlichen Zuständen wirksam ist, hat die Komplementärmedizin ihre Stärken bei der Behandlung unklarer Beschwerdebilder und chronischer Erkrankungen. Krankheiten wie Allergien, chronische Schmerzen und Verdauungsstörungen können durch integrative Ansätze effektiv gemanagt werden. Da sich besonders chronische Krankheiten immer wieder gegenseitig selbst bedingen, ist auch hier der integrative Ansatz die richtige Wahl, um den ersten Dominostein aus der Reihe zu nehmen, und wiederkehrende Entzündungen im Körper unserer Patient:innen und Klient:innen zu stoppen.
5. Die praktische Anwendung
Die beiden Ansätze zu kombinieren ermöglichen stets neue Ideen und Behandlungsmethoden für unsere Patient:innen und Klient:innen. Wo eine Methode an ihre Grenzen stößt, bietet die andere neue Chancen. Zum Beispiel bei der Behandlung von Migräne: Medikamente können akute Attacken lindern, während regelmäßige Akupunkturbehandlungen und Änderungen im Lebensstil wie eine optimierte Ernährung und Stressmanagement langfristig zur Vorbeugung beitragen. Ebenso kann bei Verdauungsstörungen eine antibiotische Therapie erforderlich sein, während ergänzend Heilkräuter und probiotische Nahrungsergänzungsmittel zur Regulierung des Darmmikrobioms eingesetzt werden. Die integrative Medizin eröffnet uns somit ein breites Spektrum an therapeutischen Möglichkeiten und erlaubt es uns, maßgeschneiderte und ganzheitliche Behandlungspläne zu entwickeln, die die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen berücksichtigen.
"Wir benötigen einen neuen Zugang in der Medizin, einen, der über bestehende Grenzen hinausblickt und den Menschen sieht."
Dr. med. Alexandra Knauer
Die Zukunft der Medizin
Die moderne Forschung beweist zunehmend die Wirksamkeit der Komplementärmedizin. Studien zeigen, dass Akupunktur bei der Behandlung von Schmerzen wirksam ist, und dass bestimmte pflanzliche Heilmittel bei Angstzuständen und Depressionen helfen können. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, dass immer mehr Mediziner:innen und Patient:innen die Vorteile einer integrativen Medizin erkennen.
Die Integration von Schul- und Komplementärmedizin in den Praxisalltag erfordert eine offene Haltung und die Bereitschaft, neue Ansätze zu erlernen. Weiterbildungen stehen hierbei an erster Stelle, genauso wie die Kooperation zwischen Fachkräften mit verschiedenen Schwerpunkten und Expertisen. Viel zu selten setzen wir in unseren Praxen auf unserer Kolleg:innen und erarbeiteten gemeinsam mit ihnen übergreifende Behandlungspläne für alle unserer Patient:innen und Klient:innen.
Eine wichtige Rolle spielt darüber hinaus die Aufklärung unserer Patient:innen und Klient:innen. Viele Menschen sind sich der Vorteile der Komplementärmedizin nicht bewusst und haben Vorbehalte gegenüber alternativen Heilmethoden. Durch die Integration dieser in die bewährten schulmedizinischen Verfahren sowie durch aufklärende Beratung können die Vorurteile abgebaut und das Vertrauen in die integrative Medizin gestärkt werden.
Die Verbindung von Schul- und Komplementärmedizin birgt großes Potenzial für die Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsversorgung. Indem wir die Stärken beider Ansätze kombinieren, bauen wir die Schwächen der einseitigen Sichtweise ab und schaffen eine erweiterte Perspektive – die Grundlage für eine nachhaltige und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt.
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